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Wir alle kennen das: In unserem Kopf spuken die Stimmen, liefern sich heftige Auseinandersetzungen und schüren innere Kontroversen à la “Soll ich es machen oder nicht?”, “Ist es richtig oder falsch?”, “Was wäre wohl die beste Variante?”, “Und was ist, wenn ich mich falsch entscheide?”. Ich glaube, es gibt niemanden, der sich nicht wenigstens einmal im Leben gefragt hätte, wie er sich entscheiden soll. Aber was ist denn nun richtig, was ist falsch? Gibt es überhaupt ein “Richtig” und ein “Falsch”? Und wer legt fest, dass das so ist? Fragen über Fragen! Um Klarheit ins Entscheidungs-Wirrwarr zu bringen, gebe ich dir heute einen Einblick, warum du deinem Bauchgefühl ab sofort (wieder) mehr vertrauen solltest und wie du deine Intuition richtig nutzt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ja, nein, vielleicht!? Ich kann mich einfach nicht entscheiden!

Stell dir einmal folgende Situation vor: Du stehst vor der Entscheidung, einen neuen Job anzunehmen und deinen alten Job zu kündigen. Dein alter Job gefällt dir, die Kollegen sind nett und du verdienst nicht schlecht. Alles geht seinen Gang, du weißt, woran du bist, und du hast dein eigenes System entwickelt, mit dem alles gut läuft.

Aus heiterem Himmel kam ein Jobangebot zur dir geflattert, und nicht irgendein Jobangebot, sondern DAS Jobangebot. Davon hast du immer geträumt! Bessere Bezahlung, gute Aufstiegschancen, jährliche Gehaltserhöhung, ein riesiges Team, vielleicht ist sogar ein Firmenwagen drin.

Wow! Das wär’s doch! … oder etwa nicht?

Nun bist du an dem Punkt, an dem du dich entscheiden musst. Du schwankst zwischen Sicherheit, Routine und Bekanntem und etwas Neuem, etwas Aufregendem, etwas, von dem du schon immer geträumt hast. Klar, auf den ersten Blick liegt die Entscheidung auf der Hand: Neuen Job annehmen, klar wie Kloßbrühe. Aber was ist, wenn tief in dir drin etwas zwickt und zwackt? Ist es nur die Angst, das Wagnis einzugehen und etwas zu riskieren? Oder steckt doch mehr dahinter?

Schauen wir uns das Zwicken einmal etwas näher an.

Spontan, spontaner, Bauchgefühl?

Wir bleiben bei der oben geschilderten Situation (sie lässt sich auf jede andere Situation übertragen). Du pendelst gedanklich hin und her zwischen neuem und altem Job und weißt einfach nicht, was die richtige Entscheidung ist.

Frage dich ganz ehrlich und antworte ganz spontan, ohne lange nachzudenken:

– Willst du den neuen Job?

Ja? Nein? Oder doch nur vielleicht?

– Willst du den alten Job?

Ja, nein oder kommt auch hier nur ein Vielleicht zustande?

Keine Sorge, wir schaffen das! Wir wollten uns ja das Zwicken und Zwacken ansehen, denn dieses innere Zwicken und Zwacken kann viel mehr sein als ein fieses Gezwicke, das dir den Tag vermiesen will. Es kann sich um dein Bauchgefühl bzw. deine Intuition handeln, die DRINGEND mit dir reden möchte. Oftmals verwechseln wir dieses Gefühl allerdings auch mit unterschiedlichen Ausprägungen von Angst bzw. der Abwesenheit von Angst. Deshalb gilt es genau hinzusehen, was mit ein wenig Übung ganz leicht gelingt!

Gehen wir also einen Schritt weiter:

Wir wollen herausfinden, was da in dir zwickt und zwackt. Um das zu erforschen, darfst du einmal genau in dich hineinspüren.

Wenn’s zwickt und zwackt: Angst oder Intuition?

Sage dir

– Ich nehm den neuen Job an!

und beobachte, was in deinem Inneren passiert.

Fühlt sich das gut an? Fühlt es sich eher schlecht an? Hast du Angst? Kommt ein Kribbeln auf, das dir Aufregung signalisiert und Neues verspricht? Spür genau in dich hinein, lass alles zu und sei ehrlich zu dir!

Und nun sage dir

– Ich behalte den alten Job!

und beobachte erneut, was in dir passiert.

Wie fühlt sich die Vorstellung davon an? Fühlst du dich gut oder schlecht? Bist du enttäuscht und hoffnungslos oder vielmehr beruhigt und sogar ein bisschen erleichtert? Sei auch hier ganz ehrlich zu dir selbst!

Wenn du nun beide Vorstellungen und Reaktionen in deinem Inneren miteinander vergleichst, fällt dir etwas auf? Kannst du eine Tendenz erkennen? Meist beantworten wir uns unsere Frage von ganz allein, indem wir uns einfach nur in die Situation hineinversetzen, die Entscheidung bereits getroffen zu haben, und dann erspüren, wie sich dies in uns anfühlt.

Doch damit sind wir noch nicht fertig, wir wollten ja herausfinden, ob es sich um dein echtes Bauchgefühl und einen intuitiven Wegweiser handelt oder ob die Angst bzw. die Abwesenheit von Angst in dir spricht.

Weiter geht’s im Forschungsmodus:

Nachdem du gerade beide Situationen miteinander verglichen und möglicherweise schon eine Tendenz festgestellt hast, schließe nun die Augen und stell dir so genau wie möglich vor, dass du die Entscheidung GEGEN den neuen Job getroffen hast. Spüre nun in deinen Bauch hinein und beantworte dir ehrlich die folgenden Fragen:

– Macht mich das wirklich, wirklich glücklich?

– Ist es das, was ich will?

– Habe ich diese Entscheidung nur getroffen, weil ich Angst vor Veränderung habe?

Wenn du bei der Beantwortung dieser Fragen wirklich ehrlich zu dir selbst bist und genau in deinen Bauch hineinspürst, bemerkst du in der Regel eindeutig, ob du diese Entscheidung nur aus Angst getroffen hast bzw. treffen würdest oder ob sie deinen wahren Wünschen entspricht.

Warum solltest du auf deine Intuition hören?

Vielleicht denkst du dir jetzt: “Das ist ja alles gut und schön, aber warum um alles in der Welt sollte ich überhaupt so viel auf mein Bauchgefühl bzw. meine Intuition hören?” Berechtigte Frage, schließlich will uns unser Verstand oftmals etwas anderes vorgaukeln.

Stellen wir Verstand und Bauchgefühl gegenüber, stimmen sie oft nicht mal im Entferntesten überein. Und das ist völlig okay! Unser Verstand ist nunmal unser Verstand. Er sieht sämtliche rationale Zusammenhänge, analysiert, was das Zeug hält, und will uns davor bewahren, Schmu zu machen und auf die Nase zu fallen. Was der Verstand aber nicht wissen kann, ist, dass unsere Intuition oftmals Recht hat und viel weiser ist als er. Das müssen wir ihm erstmal klar machen!

Warum das so ist? Ganz einfach: Hinter unserem Bauchgefühl und unserer Intuition verbirgt sich ein riesiges Netzwerk an Informationen, Erfahrungswerten und Richtungsweisern, die wir mit dem Verstand nicht annähernd begreifen könnten. Wenn man so will, ist die Intuition sozusagen die Festplatte, der USB-Stick, die Cloud oder die externe Festplatte, auf der alle die Erfahrungen und Informationen gespeichert sind, die wir in unserem Leben gemacht bzw. gesammelt haben. Das fängt bei scheinbar unwichtigen Kleinigkeiten an (z.B. “Erdbeeren schmecken mir nicht!”) und hört bei unfassbar wichtigen Informationen auf (z.B. “Auf die Straße laufen ohne nach links und rechts zu schauen ist gefährlich!”).* Sie weisen uns gewissermaßen tagtäglich den richtigen, sicheren, für uns bedeutsamen Weg, ohne dass es uns bewusst ist.

Es lohnt sich also, deiner Intuition Vertrauen zu schenken und immer wieder genau in dich hineinzuhören, denn genau sie gibt uns Hinweise darauf, was für uns das Beste ist. Wenn wir den Kommunikationskanal ausblenden oder ihn schlichtweg mit lauter Verstandsmusik übertönen, wird uns das auf lange Sicht nicht glücklich machen. Natürlich kann es auch Situationen geben, in denen die Vernunft die Oberhand gewinnt und das auch sollte, aber das gilt es im Einzelnen abzuwägen. Insgesamt ist es jedoch immer eine gute Wahl, dich auf deine innere Stimme zu besinnen und zu erspüren, was deine Intuition dir genau jetzt sagen will.


*Dabei kann es sich auch um positive oder negative Glaubenssätze handeln, die es im nachgelagerten Schritt z.B. durch Mentalübungen oder ThetaHealing® aufzudecken gilt, falls sich die Entscheidung noch immer nicht zu 100 % richtig anfühlt. Aber das ist ein anderes, sehr großes Thema, das ich ggf. in einem weiteren Artikel aufgreifen und im Detail erläutern werde.


 

Meine Entscheidung trifft mein Bauchgefühl

Ich für meinen Teil treffe meine Entscheidungen heute zu 99 % aus dem Bauch heraus. Das bedeutet nicht, dass ich immer spontan und von jetzt auf gleich eine Entscheidung treffe, sondern dass ich wirklich in mich hineinspüre und schaue, was Option A und Option B mit mir machen.

In der Zeit, in der ich nur auf meinen Verstand und meinen Kopf gehört habe (Und ja, ich war der verkopfteste, sicherheitsliebendste Vernunftsmensch, den du dir vorstellen kannst!) und mein Bauchgefühl massiv verdrängt, ja, fast schon außer Gefecht gesetzt habe, habe ich einige Entscheidungen getroffen bzw. einige Wege eingeschlagen, die nicht zu mir gepasst und sich schon gar nicht ausgezahlt haben.

Klar, ich habe aus jedem Weg, jeder Entscheidung etwas gelernt, aber so richtig angekommen und meinen eigenen Weg gehe ich erst, seit ich auf meinen Bauch, meine Intuition oder, wenn du so willst, meinen inneren Leitstrahl höre. Das klingt esoterisch, ich weiß, hat damit aber nichts zu tun – denn wie oben erklärt, hängt es nicht von Hokuspokus ab, was mit uns geschieht, sondern wir haben es selbst in der Hand und dürfen dabei auf so etwas Geniales vertrauen wie unsere gesammelten Intuitions-Werke, die auf unbewusster Ebene in jedem Einzelnen von uns abgespeichert sind. Auch in dir!

In diesem Sinne: Gib deiner Intuition eine Chance, triff die für dich elementaren Entscheidungen und sei gespannt auf die Veränderungen, die dich erwarten! Ich wünsche dir viel Spaß dabei! 

Wie triffst du deine Entscheidungen? Wägst du ausschließlich Pro und Contra ab und beziehst alle rationalen Aspekte mit ein? Oder hörst du schon auf dein Bauchgefühl? Schreib es gerne in die Kommentare